Montag, 25. Mai 2015

25.05.: Cascades d'Ouzoud, weiter nach Azrou

Ein Tag kann aus dem Urlaubsgedächtnis gestrichen werden: der gestrige. Ich bin ja vorgestern in Marrakesch schon mit so einem Magendrücken eingeschlafen, und das hielt leider nach dem Aufwachen an. Nicht schlimm, aber ständig. Ich habe morgens nicht mal Appetit auf Kaffee gehabt, sondern bin stattdessen so lang wie möglich liegengeblieben. Aber ich hatte ja nur für 24 Std den Moschee-Parkplatz bezahlt, die waren um 10:30h rum.

Bin also dann angeschlagen weitergefahren bis Ouzoud. Dort auf dem Zebra-Campingplatz wollte ich mich über Mittag kurz erholen und dann nachmittags zu den Wasserfällen laufen. Pustekuchen :) Nachdem ich mich hingelegt hatte, habe ich das Aufstehen immer wieder hinausgezögert - mal weil noch genügend Zeit war, mal weil es regnete, und überhaupt weil ich mich ganz schwach fühlte. Das Ende vom Lied war, dass ich einfach liegengeblieben bin und erst heute früh um 7 wieder aufgestanden bin. Bauchschmerzen fast weg. Da fühlte ich mich schon deutlich besser und habe mir sogar Kaffee gemacht und ein bisschen Knäckebrot geknabbert.
Was das genau war, weiß ich nicht; ich glaub, ich bin knapp an einer Magenverstimmung vorbeigeschrammt - Hauptverdächtiger ist der Veggie-Burger vom Earth Café.



(Das Projekt Zebra steht übrigens aktuell zum Verkauf, da Paul und Renate sich langfristig verkleinern möchten.)

Das Wetter war heute immer noch etwas regnerisch, aber ich bin dann trotzdem zu den Cascades und war wohl die einzige Besucherin von Ouzoud, der es jemals gelungen ist, diese Wasserfälle NICHT zu finden ... Ich bin eine völlig falsche Straße entlangspaziert, bis ich irgendwann umgedreht bin und beim zweiten Anlauf den richtigen Pfad (am Fluss entlang .. wer hätte das gedacht ...) nahm.






Die Cascades sind wirklich schön und beeindruckend. Mir wurde der Spaziergang etwas verleidet durch Typen, die sich da allein herumtrieben und mich unbedingt alle ansprechen mussten. Es war früher Vormittag, keine anderen Besucher in Sichtweite, nur ich. Und immer wieder irgendwelche einzelnen Männer, deren Grund für ihre Anwesenheit ich gar nicht erkennen konnte.
"Ah, pardon, warte mal ... Du willst Du den Cascades? Bist Du Französin, Engländerin? Warte doch mal. Bist Du ganz allein? blablablubber" Immer so oder so ähnlich - ich reagier auf sowas gar nicht mehr, aber die lassen nicht locker, sondern laufen einem dann hinterher, und heute bin ich ausgesprochen unhöflich geworden (Je ne veux pas parler. Je veux être seule.) - und hab dann kehrt gemacht, obwohl ich gern noch zum Fuß der Wasserfälle runtergelaufen wäre. Das war aber kein gutes Gefühl mehr, leider.
Der da am Baum wartet schon

Ich muss dazu sagen, dass dies eine negative Ausnahme war. An allen anderen Orten hier in Marokko ist es mir bisher so schlimm nicht passiert, und ich hatte auch niemals ein schlechtes Gefühl. Es ist ja auch gar nichts vorgefallen, war aber unangenehm.


Da mein Urlaub sich dem Ende entgegen neigt und ich am 28. abends in Nador auf die Fähre muss, geht es wieder gen Norden. Bin mittags vom Zebra-Camp aufgebrochen und habe, wie von Renate (holl. Camp-Betreiberin) angekündigt, geschlagenene 7 Stunden gebraucht für die 300 km nach Azrou. In der Gegend um Ouzoud sind mir extrem aufgefallen die vielen vielen Steine und die finsteren Gesichter der Menschen ...








Jetzt stehe ich auf dem Camping Amazigh und habe das erste Mal seit 2 Tagen wieder richtig gegessen.